trickle-down-effect der Nachhaltigkeit

Ich meine mit der Überschrift nicht den ominösen trickle-down-Effekt aus der Ökonomie, der nur relativ dünn belegt ist. Sondern eine Beobachtung, die ich in letzter Zeit immer wieder mache: Die Nachhaltigkeitsanforderungen an große Unternehmen führen dazu, dass auch deren Zulieferer mehr in die Pflicht genommen werden. Das ist gut und richtig. Das aktuellste Beispiel ist die Telekom, die Handys vom Hersteller HMD Global vorübergehend aus dem Verkauf genommen hat, weil es Auffälligkeiten bei Arbeitsbedingungen der Zulieferer gab. [Hier geht’s zur Meldung von heise]

Das Gute daran ist, dass durch die wirtschaftlichen Verflechtungen dieser Druck zu mehr Nachhaltigkeit wahrscheinlich sehr bald überall zu spüren sein wird. Und so entsteht dann der systemische Wandel, auf den viele Akteure seit Jahrzehnten hinarbeiten. Ich glaube wir sind mitten in einer großen Transformation und merken es noch nicht richtig.

Die Anforderungen für diese Lieferkettenüberwachung bzw. -compliance steigen stetig. Auch der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) fordert einen Berichtsteil hierzu ein. Ein anderes Beispiel ist der Nationale Aktionsplan Wirtschaft & Menschenrechte, der die beschlossenen Leitprinzipien der Vereinten Nationen in die nationale Gesetzgebung überführt.